Eine Veranstlatung der Gras Wien
„Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU):
Aufklärung, Nicht-Aufklärung und aktueller Stand im NSU-Prozess“
— Eine Veranstaltung mit Robert Andreasch von NSUWatch —
Seit Mai 2013 wird vor dem Oberlandesgericht München gegen fünf Mitglieder bzw. Unterstützer_innen des terroristischen „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) verhandelt. Die Neonazis hatten von 1998-2011 mindestens zehn Morde, drei Bombenanschläge und 15 Raubüberfälle verübt. Nach über 360 Verhandlungstagen und der Vernehmung von über 600 Zeug_innen ist nun erstmals ein Ende des Prozesses für diesen Sommer abzusehen.
In der Bundesrepublik hat es neben dem Prozess ein Dutzend Untersuchungsausschüsse auf Bundes- und Länderebene gegeben. In TV-Features und Artikeln wurden regelmäßig neue, skandalöse Erkenntnisse über das NSU-Netzwerk und das damalige Wissen von V-Leuten der Verfassungsschutzbehörden öffentlich. Filme, Bücher, Theaterstücke, Kunstwerke wurden zum Thema veröffentlicht. Zuletzt übergaben im Mai 2017 Angehörige der Opfer des neonazistischen Terrors und Antirassist_innen auf dem „NSU-Tribunal“ in Köln ihre „Anklage“ symbolisch an die deutsche Gesellschaft.
Der Münchner Journalist Robert Andreasch ist in der Initiative „NSU Watch“ (www.nsu-watch.info) aktiv und dokumentiert von Anfang an das Prozessgeschehen. Im Laufe der Veranstaltung wird er anhand des Prozessverlaufs der letzten Monate über Aufklärung und Nicht-Aufklärung des NSU-Komplexes berichten. Was wissen wir über den NSU und welche Fragen sind noch unbeantwortet? Welche Konsequenzen müssen gezogen werden?